NKFB-Kennzahlen Bayern

Quelle: Kennzahlen_stmi.xls

Kennzahlen zur Vermögenslage

1. Anlagenintensität

Der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen lässt u.a. Rückschlüsse auf Ausstattungsstand, Liquidität und Flexibilität einer Kommune zu. Anlagen binden langfristig Kapital und verursachen erhebliche fixe Kosten wie Abschreibungen, Instandhaltungskosten, Zinskosten u.a. Eine geringe Anlagenintensität kann aber auch Indiz dafür sein, dass die Anlagen der Kommune überaltert und bereits abgeschrieben sind.

Anlagenintensität Anlagevermögen x 100
Bilanzsumme

Ermittlung der Kennzahl

2. Reinvestitionsquote

Die Reinvestitionsquote gibt Auskunft darüber, in welchem Umfang die Kommune Neuinvestitionen durch jährliche Abschreibungen erwirtschaften kann.

Reinvestitionsquote Nettoinvestitionen x 100
Jahresabschreibungen auf Anlagevermögen

Ermittlung der Kennzahl

3. Anlagenabnutzungsgrad

Je höher der Anlagenabnutzungsgrad desto näher rückt der Zeitpunkt für notwendige Ersatzinvestitionen.

Anlagenabnutzungsgrad Kumulierte Abschreibungen
(historische) Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Anlagevermögens

Ermittlung der Kennzahl

4. Infrastrukturquote

Der Anteil des Infrastrukturvermögens am gesamten Vermögen (Bilanzsumme) zeigt wieviel des Gesamtvermögens in der Infrastruktur gebunden ist und lässt Rückschlüsse auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Kommune zu.

Infrastrukturquote Infrastrukturvermögen x 100
Bilanzsumme

Ermittlung der Kennzahl

5. Eigenkapitalquote I

Das Verhältnis von Eigenkapital und Vermögen kann Hinweise auf die Bonität der Kommune geben.

Eigenkapitalquote I Eigenkapital x 100
Bilanzsumme

Ermittlung der Kennzahl

6. Eigenkapitalquote II

Wegen ihres eigenkapitalähnlichen Charakters werden Sonderposten bei der Eigenkapitalquote II in die Betrachtung mit einbezogen.

Eigenkapitalquote II (Eigenkapital + Sonderposten aus Zuwendungen und Beiträgen + langfristiges Fremdkapital) x 100
Bilanzsumme

Ermittlung der Kennzahl

7. Anlagendeckungsgrad

Der o.a. Anlagendeckungsgrad modifiziert den in der Betriebswirtschaft verwendeten Anlagendeckungsgrad II entsprechend den kommunalen Besonderheiten; er gibt an, inwieweit das Anlagevermögen langfristig finanziert ist, und kann Aufschluss über Liquiditätsrisiken mangels Fristenkongruenz geben.

Anlagendeckungsgrad (Eigenkapital + Sonderposten aus Zuwendungen und Beiträgen + langfristiges Fremdkapital) x 100
Bilanzsumme

Ermittlung der Kennzahl

8. Kurzfristige Verbindlichkeitsquote

Das Verhältnis kurzfristige Verbindlichkeiten und Bilanzsumme zeigt auf, wie hoch das Vermögen durch kurzfristiges Fremdkapital belastet ist.

Kurzfristige Verbindlichkeitsquote kurzfristige Verbindlichkeiten x 100
Bilanzsumme

Ermittlung der Kennzahl:

9. Dynamischer Verschulungsgrad

Der dynamische Verschuldungsgrad lässt Rückschlüsse auf die Schuldentilgungsfähigkeit der Kommune zu, indem er anzeigt, inwieweit freie Finanzmittel aus laufender Verwaltungstätigkeit zur Verfügung stehen und zur Schuldentilgung genutzt werden könnten. Er gibt an, in wie vielen Jahren es unter theoretisch gleichen Bedingungen möglich wäre, die Effekivverschuldung aus den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln vollständig zu tilgen (Entschuldungsdauer). Er hat dynamischen Charakter, weil er mit dem Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit eine zeitraumbezogene Größe enthält.

Dynamischer Verschulungsgrad Effektivverschuldung
Saldo aus lfd. Verwaltungstätigkeit (FP/FR)
Fremdkapital (= Sonderposten für den Gebührenausgleich + Rückstellungen + Verbindlichkeiten)
./. Liquide Mittel
./. kurzfristige Forderungen
= Effektivverschuldung

Ermittlung der Kennzahl

10. Liquidität 3. Grades

Die Liquidität 3. Grades gibt stichtagsbezogen Aufschluss über die kurzfristige Zahlungsfähigkeit der Kommune und die Notwendigkeit (Kassen-)Kredite aufzunehmen.

Liquidität 3. Grades liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Wertpapiere des Umlaufvermögens + Vorräte
kurzfristige Verbindlichkeiten

Ermittlung der Kennzahl

11. Eigenfinanzierungsanteil an Investitionen

Der Eigenfinanzierungsanteil an Investitionen gibt an, inwieweit Investitionen aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden.

Eigenfinanzierungsanteil an Investitionen Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit x 100
Auszahlungen aus Investitionstätigkeit

Ermittlung der Kennzahl

12. Tilgungsquote

Der Eigenfinanzierungsanteil an Investitionen gibt an, inwieweit Investitionen aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden.

Tilgungsquote Saldo aus laufender Verwaltungstätigkeit x 100
Auszahlungen für die Tilgung von Krediten

Ermittlung der Kennzahl

13. (reale) Forderungsausstandsquote

Die Forderungsausstandsquote zeigt das nicht realisierte Einnahmepotential der Kommune aus bereits fälligen Forderungen. Sie kann Indiz sein für die Qualität des Forderungsmanagements bzw. notwendige Wertberichtigungen.

(reale) Forderungsausstandsquote Fällige Forderungen x 100
Gesamtbetrag der Forderungen

Ermittlung der Kennzahl

Kennzahlen zur Ertragslage

14. Eigenkapitalreichweite

Die Eigenkapitalreichweite zeigt einer Kommune, die keinen ausgeglichenen Haushalt vorlegen konnte, auf wieviele Jahre sie von ihrer Substanz leben könnte.

Eigenkapitalreichweite Eigenkapital
negatives Jahresergebnis

Ermittlung der Kennzahl

15. Fehlbetragsquote I

Die Fehlbetragsquote I kann Auskunft darüber geben, inwieweit ein negatives Jahresergebnis durch Überschüsse aus Vorjahren gedeckt ist.

Fehlbetragsquote I negatives Jahresergebnis
Ergebnisrücklage

Ermittlung der Kennzahl

16. Fehlbetragsquote II

Die Fehlbetragsquote II zeigt den durch den Fehlbetrag in Anspruch genommenen Eigenkapitalanteil.

Fehlbetragsquote II negatives Jahresergebnis
Allgemeine Rücklage (Nettoposition)

Ermittlung der Kennzahl

17a. Steuerquote

Die Steuerquote zeigt, inwieweit die Kommune sich selbst finanzieren kann und von Zuwendungen unabhängig ist.

Steuerquote Steuererträge x 100
ordentliche Erträge

Ermittlung der Kennzahl


17b. Umlagequote

Die Umlagequote zeigt, inwieweit sich die Kommune durch Umlagen finanziert.

Umlagequote Allgemeine Umlagen x 100
ordentliche Erträge

Ermittlung der Kennzahl

18. Zuwendungsquote

Die Zuwendungsquote zeigt, inwieweit die Kommune von Zuwendungen und damit von Leistungen Dritter abhängig ist.

Zuwendungsquote (Erträge aus) Zuwendungen
ordentliche Erträge

Ermittlung der Kennzahl

19. Personalaufwandsquote

Die Bedeutung des Anteils der ordentlichen Aufwendungen an den Personalaufwendungen zeigt sich vor allem im interkommunalen Vergleich.

Personalaufwandsquote Personalaufwendungen x 100
ordentliche Aufwendungen

Ermittlung der Kennzahl:


20. Sach- und Dienstleistungsintensität

Die Sach- und Dienstleistungsintensität zeigt vor allem, inwieweit sich die Kommune für die Inanspruchnahme von Leistungen Dritter entschieden hat.

Sach- und Dienstleistungsintensität Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen x 100
Ordentliche Aufwendungen

Ermittlung der Kennzahl:

21. Zinsaufwandsquote

Die Zinslastquote zeigt die Beslastungen aus Finanzaufwendungen im Verhältnis zu den ordentlichen Aufwendungen aus laufender Verwaltungstätigkeit.

Zinsaufwandsquote Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen x 100
ordentliche Aufwendungen

Ermittlung der Kennzahl:

22. Transferaufwandsquote

Die Transferaufwandsquote zeigt die die Transferaufwendungen im Verhältnis zu den ordentlichen Aufwendungen.

Transferaufwandsquote Transferaufwendungen x 100
Ordentliche Aufwendungen

Ermittlung der Kennzahl:

23. Ergebnisquote der laufenden Verwaltungstätigkeit

Die Ergebnisquote der laufenden Verwaltungstätigkeit zeigt, inwieweit außerordentliche Umstände zum Jahresergebnis beigetragen haben.

Ergebnisquote der laufenden Verwaltungstätigkeit Ergebnis der laufenden Verwaltungstätigkeit x 100
Jahresergebnis

Ermittlung der Kennzahl:

24. Abschreibungsbelastung

Das Verhältnis von Abschreibungen auf das Anlagevermögen und Erträgen aus der Auflösung von Sonderposten gibt Hinweise darauf, inwiweit die Belastungen aus Abschreibungen durch Erträge aus Sonderpostenauflösungen abgemildert wird und verdeutlicht den Einfluss der Drittfinanzierung auf den Werteverzehr.

Anm.: bei der Ermittlung der Kennzahl kann die Differenzierung nach abzuschreibenden und nicht abzuschreibenden Vermögensgegenständen sinnvoll sein.

Abschreibungsbelastung Abschreibungen auf das Anlagevermögen x 100
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten

Ermittlung der Kennzahl: